Sicherheit durch Verteidigungsfähigkeit und Friedensförderung

 

Esther Räz / Lea Suter

 
 

Die Schweiz hat einen klaren Friedensauftrag. Dieser war bereits zur Gründungszeit Teil der Verfassung und wurde über die Unterzeichnung zahlreicher Dokumente, darunter die UNO-Charta (2002), die UNO-Resolution zu Nachhaltigem Frieden (2016), die Agenda 2030 (2015) etc., bestätigt und erweitert. Frieden ist eine zentrale Komponente unserer Identität und des Images der Schweiz gegen innen wie aussen. Frieden ist das Fundament, auf dem unsere Sicherheit beruht.

Wir verstehen die Friedensarbeit, innen- wie aussenpolitisch, als transversalen Auftrag, zu dem alle Departemente einen Beitrag leisten.

Mit dem Kompetenzbereich des Bevölkerungsschutzes kommt dem VBS dabei eine besondere Rolle zu. Mangelnde Friedenskompetenzen, dazu wird z. B. der Umgang mit Konflikten gezählt, können zu einer Bedrohung für einzelne Individuen wie auch für die Gesellschaft werden. Die Statistiken zeigen, dass wir in der Schweiz ein sehr hohes Ausmass an häuslicher Gewalt haben, und nicht nur die Corona-Krise hat deutlich gemacht, dass die Tendenz zu Polarisierung und Spaltung eine direkte Bedrohung für Frieden und Demokratie darstellt. Was sich in Zukunft mit weiteren Krisen weiter verschärfen wird.

Die Gewährleistung der Sicherheit durch eine vertiefte, vielschichtige und vielfältige Friedensförderung und Friedenskultur ist für unsere Stiftung schon seit der Gründung ein wichtiges Thema. Wir sind überzeugt, dass Friedensförderung eine ethische Notwendigkeit ist, nachhaltige Sicherheit bringt und in diesem Sinne als zentrale Aufgabe auch im VBS integriert werden sollte:

  • Das Training von Kompetenzen im Bereich der Konfliktbewältigung sollte als Teil der militärischen Aus- und Weiterbildung stark aufgewertet werden. Diese sind nicht nur für Einsätze im Feld notwendig, vielmehr würden so ausgebildete Menschen zur Sicherheit im konkreten Alltag der Schweiz beitragen.

  • Die Armee hat im Rahmen der Rekruten- bis zu den Zentralschulen die einzigartige Möglichkeit, die jungen Leute zu lehren, wie sie mit Gefühlen der Aggression umgehen und diese unter Kontrolle bringen. Frieden muss im Innern entstehen, damit er sich nach aussen entwickeln und verbreiten kann.

Wir haben ein Dokument erarbeitet, in dem wir dem VBS vorschlagen, wie der Kernauftrag der Friedenserhaltung kurz- mittel- und langfristig weiter ausgebaut werden könnte.

 
 
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